12 März 2024

Wo Berge fielen und Steine aufstanden

Wanderung Türlersee

Türlersee: Entdecken Sie eine wenig bekannte Ecke im Kanton Zürich, mit dem hübschen Türlersee und einem geheimnisvollen Menhir gleich am Weg.

Portrait Heinz Staffelbach
Wanderexperte Heinz Staffelbach
entführt uns in die Natur

Der Bergsturz von Flims gehört mit 9 bis 12 Kubikkilometern zu den grössten bekannten Bergstürzen der Welt und gilt als grösster der Alpen. Ursache sind die Gletscher der Eiszeit. Sie führten durch ihren gewaltigen Druck auf die seitlichen Berge zu zahlreichen Brüchen und Scherungen; nach dem Abschmelzen des Eises lösten sich dann diese geschwächten Gesteinsmassen und donnerten zu Tal. Ganz ähnlich passierte es – und zur etwa gleichen Zeit – im Aeugstertal zwischen Affoltern und dem Albispass. Die Massen, die sich vom Aeugsterberg lösten, waren zwar etwa 160 mal kleiner – sie sind aber noch heute gut sichtbar, und auf der Karte wirkt der Berg, als wäre ein kugelrunder Sandhügel auf der Ostseite abgerutscht, während die Westseite stehen blieb.

Diesem Bergsturz ist es zu verdanken, dass die Reppisch aufgestaut wurde und sich der idyllische Türlersee bildete. Er ist heute nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet mit (streckenweise) natürlichen Ufern, Mooren und gegen den Albispass hin artenreichen Trockenwiesen. Mehr als 20 verschiedene Orchideenarten gedeihen im Gebiet, und auch für Schmetterlings-Freunde warten Perlen, wie etwa der Violette Silberfalter, der Weissbindige Mohrenfalter, der Schachbrettfalter und der stark bedrohte Gelbringfalter. Am nördlichen Ende befinden sich Laichplätze für Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche.

Die Wanderung ist mit weniger als drei Stunden und nur 270 Metern Aufstieg wunderbar für einen Sonntagnachmittag geeignet, und auch bestens, falls die Muskeln nach dem langen Winter noch nicht gestählt sind. Von mehreren Hügeln auf der Route hat man bei klarer Luft beste Sicht in die Innerschweizer Alpen. Ein letztes Highlight erreicht man beim Weiler Hombergweiden: ein Menhir. Das Freiamt und das Knonaueramt können ja durchaus als Menhir-Hotspot der Schweiz bezeichnet werden – hier gibt es etwa 40 Steinreihen und neun Steinkreise. Die Megalith-Kultur begann in der Schweiz vermutlich im 5. Jahrtausend v. Chr., und einige Steingruppen wurden wohl bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. benutzt.

Online-Karte

Schauen Sie sich den Wanderweg bei Schweiz Mobil an. Sie finden alle Informationen zur Route.

Fakten auf einen Blick

  • Start: Stallikon, Wolfenhof
  • Route: Via Müliberg, Türlersee, Linden und Herferswil nach Mettmenstetten, Schulhaus. 10,7 km, 270 m Aufstieg, 390 m Abstieg, knapp 3 Std., Schwierigkeit T1
  • Verpflegung: Mettmenstetten
  • Karte: Zur Wanderroute

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