12 Februar 2024

Ganz Ohr: von der Kunst des Zuhörens

zwei Damen auf dem Sofa

Wir brauchen soziale Kontakt – in jedem Lebensalter. Der Austausch mit anderen Menschen, das gemeinsame Erleben und Teilen hält uns aktiv und vital. Ebenso wichtig: Dass ein Gegenüber da ist und präsent ist und zuhört. Wie gut sind Sie selbst, was aktives Zuhören anbelangt? Einige Anregungen und Tipps.

Worum geht es beim aktiven Zuhören? Bei dieser Art des Zuhörens konzentrieren Sie sich ganz bewusst darauf, was Ihnen eine andere Person sagt. Denn oft überlegen wir bereits während des Zuhörens, was wir antworten wollen. Wir preschen mit Bewertungen, Tipps, Ratschlägen oder Kritik vor, ohne dem Gehörten wirklich gerecht zu werden.

Aktives Zuhören setzt just hier an: Wir hören genau hin und nehmen Sätze zum Beispiel nochmals auf. So signalisieren wir dem Gegenüber, dass wir die Inhalte verstanden haben und präsent waren. Klar ist: Aktives Zuhören klappt nicht ohne eine Portion Offenheit und Empathie.

Mehr Tiefgang in der Kommunikation

Anstrengend, gekünstelt, denken Sie jetzt vielleicht und verdrehen die Augen. Doch das Experiment lohnt sich: Denn mit aktivem Zuhören entstehen Gespräche mit Tiefgang und Qualität – es kann Beziehungen bereichern und auf eine andere Ebene heben. Auch hilft es, engere Verbindungen und Vertrauen zu schaffen oder Probleme zu lösen.

Probieren Sie es einmal aus. Im Alltag gibt es an allen Ecken und Enden Übungsmöglichkeiten: am Telefon mit Ihren Liebsten, im Zug, im Einkaufszentrum, mit der Nachbarin, dem Neffen, Fachpersonen oder auch bei zufälligen Begegnungen. Das Allerwichtigste ist: Versuchen Sie sich ganz auf das Gegenüber zu konzentrieren und schenken Sie diesem Ihre hundertprozentige Aufmerksamkeit.

Was tun, wenn es nicht auf Anhieb klappt? Lassen Sie sich Zeit, legen Sie die Messlatte nicht zu hoch, haben Sie Geduld. Hier fünf Tipps zum Starten:

1. Unterbrechen Sie das Gegenüber nicht

Schweigen ist Gold, beim aktiven Zuhören gilt das ganz besonders. Legen Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit und Energie auf Ihren Gesprächspartner. Halten Sie sich mit Inputs und Wortmeldung aufs Erste zurück und versuchen Sie, das, was Ihnen hier und jetzt erzählt wird, genaustens zu erfassen.

2. Warten Sie mit einem Urteil zu

Hören Sie unvoreingenommen zu. Warten Sie zu mit Ihren Urteilen und Gedanken zum Gehörten. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das, was Ihr Gegenüber erzählt, auch wenn Sie mit dem Gesagten nicht einig gehen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für den Gesprächspartner bzw. die Gesprächspartnerin zu entwickeln.

3. Fassen Sie das Gehörte zusammen

Wenn Ihr Vis-à-vis fertig gesprochen hat, wiederholen Sie das Gehörte in Ihren eigenen Worten. So demonstrieren Sie, dass Sie aufmerksam zugehört haben und können testen, ob das Gesagte bei Ihnen richtig angekommen ist. Kommentare oder Stellungnahmen zum Gesagten sind auch in diesem Stadium nicht gefragt.

4. Kommunizieren Sie nonverbal

Unterstützen Sie Ihr Gegenüber mit positiven nonverbalen Gesten. Achten Sie zum Beispiel auf Ihren Gesichtsausdruck, Ihre Gesten, Körperhaltung und Körpersprache und halten Sie Augenkontakt, um zu zeigen, dass Sie ganz bewusst zuhören. Lächeln und nicken sind ebenso bestärkende Zeichen.

5. Stellen Sie Fragen

Wenn Ihr Gegenüber fertig gesprochen hat, können Sie konkrete, offene Fragen stellen. So zeigen Sie, dass Sie ganz bei der Sache sind und interessiert zugehört haben. Auch hier gilt: Ihre Meinung bleibt erst einmal vor. Eine offene Frage könnte zum Beispiel lauten: «Wie kann ich dir helfen?» oder «Wieso hast du dich so entschieden?» oder «Wie fühlst du dich jetzt?».

Das Gute am aktiven Zuhören ist: Sie brauchen dazu keine spezielle Ausrüstung oder Ausbildung. Sie können überall und jederzeit damit beginnen. Vielleicht versuchen Sie es beim nächsten Spaziergang mit einem Freund oder einer Freundin? Sie können abmachen, dass eine Person 5 bis 10 Minuten erzählt, wie es ihr geht oder wie sie mit einem Problem umgeht. Die andere unterbricht während dieser Zeit nicht. Dann wechseln Sie die Rolle. Sie werden sehen: die Übung ist anspruchsvoll, aber die Mühe wert.

Wir freuen uns zu hören, welche Erfahrungen Sie mit dem aktiven Zuhören gemacht haben. Schreiben Sie uns eine Kommentar in einer Gruppe.

 

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